die GeschichteNoch immer geht der alte Streckengeher Waller seine Bahnstrecke, die eingleisige Nebenstrecke Kempten-Isny, ab, die stillgelegt werden soll. Sein letzter Gang wird zum Gang durch die Zeit. Im Verschwimmen von Gegenwart und Vergangenheit entsteht eine Reflektion über Veränderung und Fortschritt. Ein Tag wie jeder andere und doch wieder nicht: Der alte Waller, von Beruf Streckengeher, macht sich zum letzten Mal auf, um seine Bahnstrecke abzulaufen. Die Oberbahndirektion hat ihm mitgeteilt, die Strecke sei nun stillgelegt
worden und er könne jetzt in Pension gehen. Am Ende des Weges ist die Bahnstrecke bereits mit hohem Gras überwachsen -Waller verschwindet im herbstlichen Nebel. Führte ihn nicht jeder Schritt über die Schwellen sich
selbst näher, lockte nicht die Vorstellung, daß er, der stationswärts
Gehende, sich selber, dem tunnelwärts Gehenden, hinter der nächsten
Biegung entgegenkommen werde? "Wagner ist es gelungen, Vergangenes aus Gegenwärtigem zu beschwören; die beiden Zeitebenen vom letzten Gang eines alten Streckengehers der Eisenbahn und von der Erinnerung an die Strecke seines Lebens bildeten aufs Schönste eine Einheit" Hans Dieter Seidel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. 4. 1989 "...WALLERS LETZTER GANG, gleitend, beruhigend, wunderschön und dennoch frei von Kitsch ... Irgendwie hat Wagner etwas Universales getroffen in der Wärme, in der er einem sich entfernenden Leben seine Referenz erweist." Michael Kötz, epd Film 4/ 89 „Das Schreiben und Ausdenken einer Geschichte ist mit der Stimmung der Landschaft gekoppelt, mit Lichtstimmungen, Tageszeiten, Jahreszeiten. Man muß sich hineinversenken, fast eine Meditation, um auf die Gründe der Bilder zu kommen. Und dann ein sechsfach unterteiltes Fenster, nur noch der Geruch der Landschaft und der ruhige Ausblick auf sie, vertraut und doch immer verschieden, wecken andere innere Wellen.“ Christian Wagner über das Schreiben des Drehbuchs Das Faksimile des kompletten Drehbuchs des Spielfilms
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